Unser Dorf

Zahlen und Fakten

Mollis ruht am Fuss eines bewaldeten Berghangs in einer Geländenische auf einem Schuttkegel der Rüfi auf ca. 450 m ü.M. Nebensiedlung ist der Weiler Beglingen, rund hundert Meter über dem Dorf. Die Grenzen reichen nördlich im Hüttenböschen bis zum Walensee und zur Biäsche, östlich zum Mullerenberg und Neuenkamm und zur Spitze des Fronalpstocks auf 2125 m ü.M., südlich zum Haltengut; die Linth bildet die westliche Grenze gegen Näfels. Das Ortsbild von nationaler Bedeutung wird durch mehrere Herrensitze aus dem 17. und 18. Jahrhundert bereichert. (Siehe auch www.mymollis.ch)

Der 1288 erwähnte Ortsname Mollis ist entweder vom lateinischen «mollia prata» (Sumpfland) oder «apud molinas» (bei den Mühlen) oder vom althochdeutschen «mulin» (Mühle) oder «ze den mulinon» (bei den Mühlen) abgeleitet. Die Mullererunse, die Bergterrasse Mullern und das Mullernholz haben ihre Herkunft vom Ortsnamen.

Einwohnerzahl: 4169 (31.12.2021)

Fläche: 21,87 km2

Tiefster Punkt: 417 m ü.M. (Linth bei Bilten)

Höchster Punkt: 2125 m ü.M. (Fronalpstock)

Geschichte

15 v. Chr.: Ab dem Jahr 15 v. Chr. herrschten die Römer über das Gebiet des heutigen Mollis, das zuvor von Rätern besiedelt war. Zahlreiche Funde weisen auf die römische Vergangenheit hin. Der auf Hüttenböschen, einer kleinen Erhebung 100 m westlich des Walensees entdeckte gallorömische Umgangstempel zeugt davon.

Um 490 wurden die Römer von den Alemannen verdrängt, die hier ansässig wurden.

Im 9. Jahrhundert erhielt das Kloster Säckingen umfangreichen Grundbesitz im Glarner Land, einiges davon auf dem Gebiet der Gemeinde Mollis.

1288 wurde das Dorf zum ersten Mal schriftlich erwähnt.

1319 wurde eine 1280 erbaute Kapelle zur Kirche erhoben.

1395 wurde die Loslösung vom Kloster Säckingen vollzogen.

Ab 1444 war Mollis eine von Glarus unabhängige Pfarrei.

1529: Der von 1523 bis 1525 amtierende Pfarrer Fridolin Brunner leitete die Reformation ein, die sich aber endgültig erst 1529 durchsetzen konnte. Im Kanton Glarus finden wir beide Landeskirchen, je nach Dorf. So endet im katholischen Nachbardorf Näfels die Fasnacht am Aschermittwoch, in Mollis erst eine Woche später.

1761: Hans Ulrich Grubenmann baute die heutige reformierte Kirche. An der Ostempore von 1838 sind die Namen der in der Schlacht bei Näfels gefallenen Glarner in goldenen Lettern festgehalten.

1798-1803: Während der Zeit der Helvetik wurde Mollis aufgrund seiner Lage durch kriegerische Auseinandersetzungen und Einquartierungen in Mitleidenschaft gezogen. Wegen der vielen Molliser, die als Offiziere in fremden Diensten standen, galt der Ort während der Helvetik als «Aristokratennest».

1807-1811: Bau des Escherkanals

1836-1851: Bau der Kerenzerbergstrasse

1852: Bau des ersten Schulhauses

1859: Anschluss ans Bahnnetz (Bahnhof Näfels-Mollis)

1936: Der Militärflugplatz auf der Allmend wurde angelegt (seit 2005 Sportflugzeugplatz).

1965: Einweihung der katholischen Marienkirche

1973: Bau Alters- und Pflegeheim Hof

1975: Eröffnung des Museums im Hof

2011: Im Rahmen der Glarner Gemeindereform, die auf einem Landsgemeindebeschluss vom 7. Mai 2006 beruht, wurde Mollis auf den 1. Januar 2011 mit den Gemeinden Bilten, Filzbach, Mühlehorn, Näfels, Niederurnen, Oberurnen und Obstalden zur neuen Gemeinde Glarus Nord fusioniert.

Wirtschaft

Bis ins 15. Jahrhundert dominierte selbstversorgende Landwirtschaft auf der Grundlage von Schafzucht; dann setzte sich die Grossviehzucht für den Export durch, was den Ausbau der Alpwirtschaft nach sich zog. Im 18. Jahrhundert stellten die Bauern ihre Betriebe auf Milchwirtschaft um.

Die im 16. Jahrhundert einsetzende gewerbliche Tätigkeit entfaltete sich vor allem im 17. und 18. Jahrhundert. Bäder bestanden am Walenberg im 16. Jahrhundert und an der Rüfi von ca. 1600 bis ins 19. Jahrhundert.

Zwischen 1714 und 1789 führte Baumwollhandspinnerei, ab 1760 vermehrt Handweberei zu Wohlstand bei der ganzen Bevölkerung; ein Zeugnis dieser frühen Industrialisierung ist der sogenannte Fabrikhof, eine um 1785 in Gestalt eines spätbarocken Herrschaftsgebäudes errichtete Manufaktur. 

Im 19. Jahrhundert entstanden mehrere Textilfabriken und Stoffdruckereien. Bis 1967 hielt sich die 1856 gegründete Spinnerei und Weberei Jenny (heute Gelbe Fabirk). An die Stelle der Textilunternehmen traten nach und nach zahlreiche Firmen aus unterschiedlichen Branchen.

Schon seit dem 18. Jahrhundert werden die Steinbrüche an der Linthbrücke und im Haltengut betrieben.

In der Ebene befindet sich der Flugplatz Mollis, Standort der Rega, der Linth-Heli und der Firma Kopter. Auf dem Flugplatz findet alle 3 Jahre (2023, 2026 usw.) eine der grössten Flugschauen der Schweiz, die ZigAirMeet statt.

Persönlichkeiten

In Mollis geboren:

Mit Mollis verbunden:

  • Fridolin Brunner (1498–1570), evangelischer Pfarrer und Reformator in Mollis 1523–1525
  • Rudolf Leuzinger (1826–1896), Kartograph, wohnte und arbeitete in Mollis 1881–1896
  • Fridolin Schuler (1832–1903), Arzt und erster staatlicher Fabrikinspektor der Schweiz, war von 1855 bis 1877 Arzt in Mollis
  • Fritz Zwicky (1898–1974), Physiker und Astronom, Heimatgemeinde und Bestattungsort Zwickys

Quellen: